„Wir haben nach dem Rückstand Moral bewiesen und sind zurückgekommen“

Cheftrainer Alexander Blessin: „Wir sind mit viel Energie in das Spiel gegangen, vor allem in den ersten 20 Minuten. Da haben wir sehr viel Druck ausgeübt. Wir haben dann ein paar Körner verloren und es verpasst, die richtige Höhe zu finden. Das Standard-Gegentor mussten wir noch verdauen. Es ist umso ekelhafter, wenn du aus dem Spiel nicht viel zulässt und so dann in Rückstand gerätst. In der Halbzeit haben wir besprochen, dass wir mutiger nach vorne verteidigen wollen. Wir hatten es in der zweiten Hälfte dann besser im Griff und erzielen verdient auch den Ausgleich. Die letzten fünf Minuten mussten wir dann noch mal überstehen. In der Summe haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht, mit dem Punkt können wir sehr zufrieden sein.“

Eric Smith: „Die ersten 20 Minuten sind unglaublich gut für uns gelaufen. Danach sind wir ein bisschen müde geworden und Leverkusen hat die eigenen Pressingmuster gefunden. Damit sind wir zunächst nicht klargekommen. Wir haben es aber wieder geschafft, sie zu stressen und ihnen weh zu tun. Es war ein unglaubliches Spiel von uns. Mit Karol Mets und Jackson Irvine fehlen zwei unserer besten Spieler und wir haben es trotzdem geschafft, diese Leistung abzurufen. Wir haben Charakter gezeigt und auch die Jungs, die reingekommen sind, haben es super gemacht.“

Carlo Boukhalfa: „Gegen solch einen Gegner hier und heute einen Punkt zu holen, ist ein super Gefühl. Was unsere Fans heute abgerissen haben, ist Wahnsinn. Das hat uns motiviert und gepusht. Dass Leverkusen zu Chancen kommt, ist angesichts ihrer Qualität normal. Die können schon zocken, das hat man gesehen. Wir haben das aber gut ausgehalten. Wir hatten eine sehr gute Energie auf dem Platz. Wir haben nach dem Rückstand Moral bewiesen und sind zurückgekommen. Ich ziehe den Hut vor der Leistung aller Jungs, die heute auf dem Platz standen. Für mich war es heute ein besonderes Spiel. Ich habe mich gefreut, nach langer Zeit wieder gespielt und auch getroffen zu haben. Im Fußball hat man schon alles erlebt, noch sind wir nicht durch. Wir werden weitermachen.“

Hauke Wahl: „Wir haben heute vieles richtig gemacht. Wir sind sehr gut gestartet und haben dem Gegner direkt gezeigt, dass es heute schwer werden wird. In den letzten 20 Minuten vor der Pause haben wir die Abstände ein bisschen zu groß werden lassen und Leverkusen dadurch zu ein, zwei Möglichkeiten verholfen. Der Standard zum 0:1 ist natürlich perfekt geschossen. Da hat man die individuelle Qualität gesehen. In der zweiten Hälfte haben wir gezeigt, was wir leisten können. Wir haben es taktisch extrem gut gemacht und mit der Abwehrkette ein bisschen höher geschoben. Dadurch waren die Abstände nicht so weit. Wir hatten gefühlt eine brutale Zweikampfquote, waren immer giftig und haben immer wieder Lösungen mit dem Ball gefunden. Ein Schlüssel unseres Spiels ist immer, dass wir gut im Gegenpressing sind und eine gute Restverteidigung haben. Wir müssen sofort da sein, wenn wir den Ball verlieren und die Zweikämpfe annehmen. Das hat uns wieder geholfen. Wir haben heute ein Ausrufezeichen an die Liga gesendet. Dass wir nicht aufhören und dass mit uns zu rechnen ist. Jetzt haben wir 30 Punkte. Trotzdem wissen wir, dass wir noch ein, zwei Schritte gehen müssen.“

Nikola Vasilj: „Beim Gegentor war es für mich schwierig zu reagieren. Es war eine unübersichtliche Situation und ein bisschen unglücklich für uns, dass Schick so frei zum Kopfball kommt. In dieser Phase des Spiels war Leverkusen ein bisschen besser, aber abgesehen von Ecken und Freistößen hatten sie nicht viele Chancen. Wir haben nach dem 0:1 einfach immer weiter gemacht und haben das auch in der Halbzeitpause angesprochen. Wir wussten, dass ein Tor vor den eigenen Fans alles verändern kann. Wir haben zu jedem Zeitpunkt daran geglaubt, dass wir dieses Tor schießen können. Deshalb haben wir mutig weitergespielt und am Ende einen verdienten Punkt geholt.”

Philipp Treu: „Wir haben es Leverkusen echt schwergemacht, die ersten 20 Minuten waren richtig gut von uns, Dann ist uns auch aufgrund des intensiven Pressings ein bisschen die Energie verlorengegangen und Leverkusen hat es besser gemacht. Das Gegentor bei einem Freistoß ist ärgerlich, abgesehen von einer weiteren Chance von Frimpong hatten sie keine Chance. Uns hat in den letzten Wochen der Wille, wieder zurückzukommen, ausgezeichnet. In der zweiten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht und Leverkusen auch ein bisschen laufen gelassen. Morgan macht das Tor und man hat gemerkt, dass die Energie im Stadion da ist. Das hat bei uns noch mal Energie freigesetzt. Ich fand herausragend, wie Eric und Carlo immer wieder Wirtz auf den Füßen standen. Dass Carlo auch noch den Treffer erzielt, ist geil. Wir nehmen den wichtigen Punkt gerne mit. Nächste Woche geht’s gegen Bremen, die einen Lauf haben.“

Xabi Alonso (Cheftrainer Bayer Leverkusen): „Es war ein sehr intensives Spiel. In den ersten 15 Minuten haben wir nicht gut angefangen, aber danach eine gute Reaktion gezeigt, mit mehr Spielkontrolle und Tempo. Dann haben wir auch getroffen. In der zweiten Halbzeit hat St. Pauli ein bisschen mehr gedrückt und wir haben den letzten Pass nicht gefunden, um das zweite Tor zu erzielen. Dann gab es mehrere Ecken und Freistöße gegen uns und wir haben den Ausgleich kassiert. Am Ende ist das nicht genug für uns.“

(hb/tb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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