Der BVB einst krachend: Wenn Meister an unterklassigen Gegnern scheitern

Seit der Gründung der Bundesliga ist es zwölfmal vorgekommen, dass der amtierende Deutsche Meister im DFB-Pokal an einem unterklassigen Gegner scheiterte. Von Dramen – und einer klaren Angelegenheit.

Bedient: Patrik Schick (li.) und Sebastian Kehl. imago images (2)

Vor diesem Vergleich am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) wurde der von David und Goliath mal wieder überstrapaziert. Aber klar: Mit Bayer 04 Leverkusen ist am Abend der amtierende Double-Sieger im Stadion des Drittliga-Vierten zu Gast. Viele Fans in Deutschland würden es nur zu gerne sehen, dass die Werkself auf der Alm ins Schlingern gerät und so kurz vor dem Ziel Berlin stürzt.

Der Blick in die Geschichte darf Arminia Bielefeld durchaus Mut geben. In einem Dutzend Fälle kam es seit Bundesliga-Gründung zur Saison 1963/64 tatsächlich vor, dass sich der amtierende Deutsche Meister an einem unterklassigen Gegner die Zähne ausbiss. Die Premiere gab es 1979/80, als der Hamburger SV in der dritten Runde bei Zweitligist Kickers Offenbach in der dritten Runde die Segel streichen musste (0:2).

In gleich sechs von zwölf Fällen traf das “Schicksal” den FC Bayern. In der Saison 1990/91 scheiterte der Rekord-Pokalsieger trotz fünf frisch gebackener Weltmeister auf dem Feld im ersten Pokalspiel an Amateurklub Weinheim (0:1). 1994 war ebenfalls in der ersten Runde Schluss – der TSV Vestenbergsgreuth feierte wie Weinheim ein 1:0.

Die jüngeren Fans haben derweil vor allem die letzten beiden Bayern-Pleiten im Pokal bei unterklassigen Gegnern präsent: 2023/24 kegelte Drittligist Saarbrücken die Bayern sensationell in der zweiten Runde raus. 2020/21 ging das Pokal-Drama der zweiten Runde bei Zweitligist Holstein Kiel gar ins Elfmeterschießen – zur Freude der Störche.

Lehmann warnte danach noch

Sechs der zwölf Sensationen gingen übrigens mindestens in die Verlängerung. Eine ziemlich klare Angelegenheit ist bei den zwölf Fällen indes auch dabei: In der zweiten Runde des DFB-Pokals scheiterte Meister Dortmund in der Saison 2002/03 in der zweiten Runde krachend mit 0:3 an Zweitligist SC Freiburg.

“Wir sollten jetzt ganz vorsichtig sein, dass diese Pleite nicht der Anfang einer schwachen Phase ist”, warnte Jens Lehmann, der Roman Weidenfeller den Vorzug im Tor hatte überlassen müssen, nach dem biederen Auftritt. Lars Ricken und Ahmed Madouni “verdienten” sich die schwächsten kicker-Noten beim BVB (je 5,5).

Am letzten Spieltag jener Saison wurde Dortmund noch vom VfB Stuttgart auf Rang drei verdrängt. Meister Bayern München sammelte schlappe 17 Punkte mehr als der BVB.

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