Bundesliga: Bayern gegen BVB – Müller knutscht, Bayern wackelt!

Reicht das schon für die Mission Meisterschaft?

Bayern kann Leverkusens Nullnummer nicht nutzen, behält durch das 2:2-Spektakel im Topspiel gegen Borussia Dortmund aber fünf Spieltage vor Saisonende seinen 6-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze. Ein Gala-Auftritt von Joker Gnabry reicht am Ende nicht zum Sieg.

Schon vor dem Spiel im Fokus: Thomas Müller, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Beim 1:2 im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand hatte Trainer Vincent Kompany ihn trotz des Musiala-Ausfalls noch auf die Bank gesetzt. Nach seiner Einwechslung eine Viertelstunde vor Schluss traf er zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Der Lohn: Gegen den BVB steht Müller zum ersten Mal seit der 2:3-Niederlage gegen Bochum wieder in der Startelf, führt die Bayern in seinem 29. Bundesliga-Klassiker (Rekord von Hummels eingestellt!) als Kapitän aufs Spielfeld. Frenetisch gefeiert von den Zuschauern, die seinen Namen bei der Verkündung der Aufstellung mit Abstand am lautesten rufen.

Auch während der Partie werden die Müller-Aktionen bejubelt – und davon gibt es einige. Der Routinier ist an fast allen gefährlichen Angriffen der Münchner beteiligt.

Nach dem Spiel bleibt Müller aber bescheiden: „Ich hatte gute Aktionen dabei, aber auch Bälle, wo man sich danach ärgert.“ Sport-Boss Max Eberl lobt dagegen: „Er war mit allem da, was er kann. Mit seiner Kaltschnäuzigkeit, mit seiner Cleverness, mit seinen Räumen, die er beläuft. Er hat ein gutes Spiel gemacht.“

Während sich Bayern nach Leverkusens Patzer keine großen Meister-Sorgen machen muss, kämpft der BVB um seine letzte Champions-League-Chance. Für Dortmund geht es also um alles, doch nach vorne kommt zunächst fast nichts. Kein Schuss aufs Tor in der ersten Hälfte! Ihr bester Mann ist Torwart Gregor Kobel, der sein Team gegen Olise (39.) und Kane (45.+2.) vor einem Rückstand bewahrt. Stanisic setzt zuvor einen Kopfball völlig frei übers Tor (35.).

Der BVB rettet sich in die Pause, kommt dann aber mit einem Paukenschlag aus der Kabine!

48. Spielminute: Ryerson mit einer langen Flanke von der rechten Außenbahn, Bayern-Verteidiger Kim ist im Tiefschlaf und lässt Maximilian Beier laufen. Der Dortmunder köpft am zweiten Pfosten ungestört ein, tunnelt dabei auch noch Torhüter Urbig. Der 21-Jährige ist damit historisch der erste Bayern-Torhüter, der in keinem seiner ersten fünf Bundesliga-Spiele zu null spielt. 0:1 – Beier schockt Bayern!

Eberl: „Wir belohnen uns momentan nicht für die zahlreichen Torchancen und werden sowohl am Dienstag als auch heute mit der ersten Aktion des Gegners bestraft, liegen dann auf einmal hinten.“

Eine Viertelstunde braucht der Rekordmeister, um sich zu erholen. Dann kommen Pavlovic (Comeback nach 7 Wochen Pfeifferschem Drüsenfieber) und Gnabry in die Partie – und bringen neuen Schwung!

Nur zwei Minuten später legt Müller einen Gnabry-Pass clever für den ebenfalls eingewechselten Guerreiro auf, der trocken zum 1:1-Ausgleich vollendet (65.).

Danach gibt es jede Menge Jubel-Küsschen von Müller für den Portugiesen!

Kurz darauf wird es noch besser für Bayern: Gnabry setzt zum Super-Solo an, umkurvt die BVB-Abwehr und schließt auch noch perfekt zur 2:1-Führung ab (69.). Kompanys Mega-Joker dreht das Spiel nach seiner Einwechslung in nur sechs Minuten!

Das letzte Wort hat überraschend aber der BVB: Guirassys Seitfallzieher-Versuch hält Urbig noch stark, doch Anton schaltet am schnellsten und gleicht zum 2:2-Endstand aus (75.). In der Schlussminute hat Groß sogar noch den BVB-Sieg auf dem Fuß, setzt den Ball aber knapp drüber.

Müllers Fazit: „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, am Ende war die Effektivität nicht die, die wir uns vorstellen. Wir hatten wir viel Energie, viel Spielfreude, aber auch viele verpasste Chancen.“

Kimmich mahnt etwas verärgert: „Wir haben in den letzten Wochen schon viel liegen gelassen, gerade Bochum und Union – und heute wieder. Ich würde jetzt mal sagen: In allen Spielen waren wir besser und in allen Spielen haben wir es nicht geschafft zu gewinnen. Und das ist das, was mich momentan am allermeisten ärgert, dass ich das Gefühl habe, dass wir eigentlich fast immer die bessere Mannschaft sind, es sich aber nicht aufs Ergebnis niederschlägt. Jetzt gerade ist es so, dass es eigentlich ordentlich ist, was wir spielen, aber wir schaffen es nicht, die Spiele zu gewinnen. Und da müssen wir erwachsener werden und effektiver werden.“

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *